Rüsselsheimer Echo
Radeln bis der Hintern schmerzt
Tour TorTour: Weilbacher strampeln von Berlin bis München
und sammeln Spenden für den Jugendfußball
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WEILBACH. Mit dem Fahrrad alle WM-Stadien
abradeln, dass war die Grundidee der „WM-TorTour“, an der sich 16
Freizeitradler der Weilbacher „Germania“ beteiligen. Tatsächlich
alle WM-Stadien abzuradeln wäre jedoch zu zeitintensiv geworden,
so dass die Route auf die Städte Berlin – Leipzig – Frankfurt
– Nürnberg – München gekürzt wurde. Luftlinie eine
Strecke von 820 Kilometern. Neben der persönlichen sportlichen Herausforderung
liegt der Reiz an der „WM-TorTour“ vor allem darin, dass die Teilnehmer
gleichzeitig die Tour mit einem guten Zweck verbinden. Sie sammeln
Spenden, um dadurch den deutschen Jugendfußball finanziell
zu fördern. Alle 100 000 Jugendfußballmannschaften, die
im Deutschen Fußballbund engagiert sind, haben nämlich
die Möglichkeit, über eine Startgebühr von drei Euro,
sich an einem Gewinnspiel zu beteiligen. 80 Prozent der Einnahmen
der WM-Radler werden dann in kleinen Teilen auf alle teilnehmenden
Mannschaften verlost. „Wir selbst sind oft Jugendfußballbetreuer
und wissen, wie schwer es ist an finanzielle Mittel heranzukommen.“,
erklären die Weilbacher Radler. Die restlichen 20 Prozent der
Spendengelder werden der Leberecht-Stiftung für die Arbeit
mit geistig und körperlich behinderten Kindern zur Verfügung
gestellt. Am 28. Mai starteten die 16 Fahrradfreaks mit ihren Renn-,
Trekking- , Crossrädern und Mountainbikes von Berlin aus zum
Ziel des Eröffnungsspiel in München. In zehn Etappen von
jeweils etwa 110 Kilometern steuerten die Biker zusätzlich
viele Stadien und Rathäuser an, wo sie immer wieder um Spendengelder
und Sachspenden für ihre Aktion warben. „Wir sind ein richtiges
Team und jeder Euro treibt uns weiter voran auf unseren Strecken“,
freuten sich die Teilnehmer, die am Donnerstagabend in Weilbach
ankamen um dort eine zweitägige Rast bei ihren Familien einzulegen.
Am Sonntag bricht das Team zum Endziel nach München
auf. „Wir hatten in unserer ersten Etappe oft erbärmliches
Wetter mit Hagel und Schnee und eiskalten Temperaturen“, erzählen
die Radler, die herzlich von vielen Weilbachern am Donnerstagabend
am Haus am Weilbach empfangen wurden. Auch sonst haben die Weilbacher
viel Aufregendes erlebt. So schliefen sie beispielsweise eine Nacht
in einem fürstlichen Herrenhaus des ehrenamtlichen Bürgermeisters
von Balgstädt, kämpften sich durch die Steigungen des
Thüringer Waldes und mussten feststellen, dass dank des Solidaritätszuschlages
sämtliche Wege im Osten gut präpariert sind, doch sobald
man von Thüringen nach Hessen käme, nur noch Schlaglöcher
warteten. Neben einigen platten Reifen kamen die Biker aber gesund
und mit viel Hunger am Donnerstag im Römer an, wo sie von Oberbürgermeisterin
Petra Roth empfangen wurden. Sie verewigte sich, wie auch all die
anderen Prominenten, beispielsweise Klaus Wowereit als regierender
Bürgermeister von Berlin, auf einem Fußball, der ebenfalls
für den guten Zweck eingesetzt wird. Am 11. Juni werden die
„TorTour“-Fahrer wieder in Weilbach erwartet, wo bei einem kleinen
Fest die Verlosung der Spendengelder durchgeführt wird. Zu dem Team der „WM-TorTour“-Fahrer die auch im Internet
unter www.tortour2006.de über ihre Aktion informieren, gehören
Matthias Bernhard, Bernd Gruda, Jürgen Tepper, Karl-Heinz Meister,
Mathias Kurschat, Michael Schmidt, Siegfried Dreyer, Ilona Hartmann,
Valentin Hartmann, Wolfgang Winkler, Wolfgang Wirth, Erwin Denz,
Joachim Stalke, Stephan Arnrich, Monika Würzburger und Andreas
Wagner. |
Regina Bachmann |